Schwarzweißfotos

Zwielichtige Romantik

Ich habe nächtelang in der Dunkelkammer durchgearbeitet, habe mit Negativen, Fotopapier, Belichtungsapparatur, Entwicklungs- und Fixierbad hantiert. Natürlich war ich auch hier vom bildweh getrieben. Mein erstes großes Projekt waren stillgelegte Tankstellen, Benzinruinen, die damals zu tausenden an Deutschlands Straßenrändern verfielen. Als ich ein paar Ordner mit Schwarzweiß-Negativen gefüllt hatte, machte ich meine este Ausstellung in Berlin-Kreuzberg. Sie hieß "Tankstille".

Eine andere Ausstellung zeigte Köche, Kellnerinnen, Tellerwäscher, Fahrer und Manager eines Nobelrestaurants. Die Welt hinter den Kulissen. Die Fotografien wurden dann in diesem Bonner Lokal ausgestellt (in dem sich Helmuth Kohl damals seine Pfunde anfraß).

In dieser Zeit habe ich viele Konzerte besucht und Musiker fotografiert. Aus diesen Fotos (wie auch aus meinen Collagen) sind dann Plakate und Plattencover entstanden. In Bonn war damals was los. Das nennt man heute Postpunk-Bewegung. Ist die Geschichte schwarzweiß?